Fallback

Aortenchirurgie

Die thorakale Aorta gliedert sich in vier Abschnitte, wobei Erkrankungen meist die Aortenwurzel und Aorta ascendens und seltener den Aortenbogen oder die Aorta descendens betreffen. Die "normalen" Durchmesser dieser Segmente hängen von Alter, Geschlecht und Körpergröße ab. Wenn eine krankhafte Erweiterung vorliegt spricht man von einem Aneurysma.

So ein Aneurysma bildet sich meist über längere Zeit (über etliche Jahre) und macht in den meisten Fällen keine Beschwerden. Als Ursache wird am häufigsten ein Bluthochdruck bei den Betroffenen gefunden. Zusätzlich gibt es noch angeborene spezielle Bindegewegbserkrankungen (Marfan Syndrom, Loeys-Dietz Syndrom, usw.) oder einen angeborenen Herzklappenfehler (zweisegelige (bikuspide) Aortenklappe), die das Auftreten von Aortenaneurysmen begünstigen. 

Neben der langsam fortschreitenden Erweiterung der Hauptschlagader, gibt es auch eine akute Form dieser Erkrankung. Man spricht dann von einer Aortendissektion, bei der die Schichten der Aorta zerreißen. Die Betroffenen klagen häufig über massive Schmerzen im Brustkorb ("Vernichtungsschmerz"). In selteneren Fällen kann es aber auch zu Schwächegefühl in den Extremitäten, Bewusstseinsverlust oder Bauchschmerzen kommen. Das akute Aortensyndrom stellt eine lebensbedrohliche Situation dar, die rasch einer Therapie zugeführt wird.

  

Therapie der Erkrankungen der thorakalen Aorta

Wenn bei Ihnen ein Aortenaneurysma diagnostiziert wurde, so sind regelmäßige Kontrollen sinnvoll, um den idealen Zeitpunkt für eine Behandlung festzulegen. 

Je nach Erkrankungsform können unterschiedliche Operationstechniken zum Einsatz kommen. Sie haben gemeinsam, dass der erweiterte Anteil der Hauptschlagader durch eine Kunststoffprothese ersetzt wird. Dies kann ausschließlich den aufsteigenden Teil der Aorta betreffen (suprakoronarer Aorta ascendens Ersatz), wenn die Aortenklappe und die Aortenwurzel zusätzlich verändert sind, werden auch diese Strukturen ersetzt (Bentall-Operation mit mechanischer oder biologischer Klappe), bei ausgewählten Patienten kann in diesem Fall die Aortenklappe rekonstruiert werden (DAVID-Operation).  

Allerdings kann es auch erforderlich sein, den Aortenbogen oder den absteigenden Anteil der Aorta zu behandeln. Bei dieser Operation werden die Halsschlagadern und die Armschlagadern an die Kunststoffprothese angenäht, was den Eingriff etwas komplexer gestaltet. 

Aneurysmen der absteigenden Hauptschlagader werden meist interdisziplinär mit den Kollegen:innen der interventionellen Radiologie behandelt, typischerweise werden dort Stentgrafts von der Leiste aus eingesetzt. Seltener wird dieser Bereich mit einer klassischen Operation behandelt. 

Auch für eine akute Erkrankung kommen die gleichen Operationsmethoden je nach Bedarf zum Einsatz.


Nachbehandlung

Vor Entlassung wird bei allen Patienten:innen eine Kontroll-Computertomographie durchgeführt und ein Intervall für weitere Nachkontrollen festgesetzt. Der Großteil aller Patient:innen wird in die Spezialsprechstunde an unserer Universitätsklinik eingeschleust.

Details zur Sprechstunde finden Sie hier. (Link zur Ambulanz)


Zahlen und Fakten an der Universitätsklinik für Herzchirurgie Innsbruck

An der Universitätsklinik für Herzchirurgie in Innsbruck werden jährlich ca. 150 Patienten:innen geplant an der Hauptschlagader operiert. Eine Vielzahl der Operationen findet im Rahmen der Sanierung einer anderen Erkrankung des Herzens (Erkrankung der Aortenklappen, Herzkranzgefäße) statt. Neben den geplanten Operationen, stellt die Universitätsklinik für den Westen Österreichs inkl. Südtirol auch das Referenzzentrum für die notfallmäßige Behandlungen von Aortendissektionen dar.

Jährlich werden zwischen 25-30 Patienten:innen mit Typ A Dissektionen an unserem Zentrum einer Notfalloperation zugewiesen.

Die Spezialsprechstunde für Erkrankung der thorakalen Aorta wird jährlich von etwa 700 Patienten:innen frequentiert. In Summe sind über 2000 Patienten:innen in unserer Spezialambulanz in regelmäßiger Kontrolle.