Lungentransplantation
Bei schweren organischen Erkrankungen der Lungen wie z.B.: COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung) , Lungenfibrose, Lungenemphysem, zystische Fibrose, pulmonalarterielle Hypertonie und Anderen, kann es trotz einer optimalen medikamentösen und physikalischen Therapie zu einer derartigen Verschlechterung kommen, dass der Ersatz der Lungen durch Transplantation, die letzte verbleibende Therapieoption ist.
An unserer Abteilung bieten wir, mit bald dreißigjähriger Erfahrung und mit über 300 durchgeführten Eingriffen, die Lungentransplantation als Therapie an.
Patienten:
Für eine Lungentransplantation in Frage kommen Patienten und Patientinnen, mit einer Lungenerkrankung in einem so fortgeschrittenen Stadium, dass der Erkrankungsverlauf auch unter bester konservativer Therapie nicht mehr verbessert oder aufgehalten werden kann und deren Lebensqualität stark unter der Erkrankung leidet. Leider kann durch das Bestehen von schweren Begleiterkrankungen oder eines zu hohen Lebensalters auch das Risiko eines Lungentransplantations-Eingriffes zu hoch sein, so dass ein weiteres konservatives Vorgehen trotzdem die bessere Alternative bleibt.
Um Herauszufinden ob eine Lungentransplantation eine gute Lösung sein kann, werden davor gründliche und umfassende Untersuchungen durchgeführt. Dies geschieht vor allem durch die Abteilung für Pneumologie im Landeskrankenhaus Natters. Nach dieser gründlichen Abklärung und nach ausführlicher Beratung und Aufklärung, wird dann gemeinsam entschieden ob die Transplantation ein guter und machbarer Weg ist.
Vor der Transplantation:
Sobald geklärt ist, dass alle Befunde passen und der Weg zur Transplantation eingeschlagen wurde, wird man auf eine Warteliste gesetzt. Österreich und somit auch der Standort Innsbruck arbeitet hier mit Eurotransplant zusammen, einer Organisation deren Ziel es ist, die Koordination und Verfügbarkeit von Spenderorganen zu verbessern.
Sobald wir ein passendes Spenderorgan angeboten bekommen organisieren wir die Transplantation. Die Wartezeit auf dieses Spenderorgan hängt von vielen komplexen Faktoren ab. Außerdem sind wir sehr bemüht, dass operative und postoperative Risiko durch optimale Organauswahl zu senken.
Ablauf der Transplantation:
Sobald ein Organ verfügbar ist müssen die PatientInnen sofort in die Klinik kommen. Währenddessen ist ein Team von uns bereits auf dem Weg die Lunge im Spenderkrankenhaus zu überprüfen und zu explantieren. In unserer Klinik wird in der Zwischenzeit alles für die Operation vorbereitet und nach Freigabe durch das Explantationsteam wird der Eingriff durchgeführt.
Über einen seitlichen Schnitt am Brustkorb (Thorakotomie) oder aber auch über einen großen queren Schnitt über den Brustkorb mit Durchtrennung des Brustbeins (Clamshell Inzision) werden, mit einer komplexen Operation, die erkrankten Lungenflügel entfernt und die Spenderlungenflügel implantiert. Dies geschieht fast immer unter Verwendung einer Herzlungenmaschine.
Nach dem Eingriff wird man im Tiefschlaf zur Stabilisierung und weiteren Behandlung auf die Intensivstation überstellt. Nach der Intensivstation erfolgt die weitere Betreuung an der Abteilung für Pneumologie im Landeskrankenhaus Natters.
Immunsuppression:
Zur Verhinderung der Organ-Abstoßung werden meist 3-4 verschiedene Medikamente verordnet, die nach genauer Vorschrift und abhängig von regelmäßigen Blutuntersuchungen, einzunehmen sind. Zusätzlich werden Medikamente verschrieben um eine Infektion durch die verminderte Immunabwehr zu verhindern oder zu behandeln.
Leben nach der Lungentransplantation:
Nach der Transplantation muss man das Leben sorgfältig gestalten, um die neuen Lungen zu schützen. Dies umfasst die lebenslange Einnahme von Medikamenten, regelmäßige Arztbesuche und die Vermeidung von Rauchen oder gefährlichen Umweltstoffen. Die meisten Menschen, die eine Lungentransplantation erhalten, erleben eine Verbesserung ihrer Lebensqualität und können wieder aktiver am Leben teilnehmen.