Fallback

Sternotomie

Das Herz liegt hinter dem Brustbein im sogenannten Mediastinum und ist vom Herzbeutel umgeben. Für eine offene Herzoperation ist es daher notwendig diese Strukturen zu eröffnen, um zum Herzen zu gelangen. Der Hautschnitt für diesen Zugangsweg zum Herzen erfolgt über die gesamte Länge des Brustbeines. Er beginnt einen Zentimeter unterhalb des Oberrandes des Brustbeines (Manubrium sterni) und verläuft vertikal bis zum spitzen Ende des Brustbeines (Processus xiphoideus).

Anschließend wird das Unterhautfettgewebe durchtrennt bis man auf den Knochen des Brustbeines stößt. Nachdem die Unterseite des Brustbeines am kopf- sowie bauchseitigen Ende vom Rippfell befreit wurde erfolgt die mittige Durchtrennung des Brustbeines mit Hilfe einer speziellen chirurgischen Säge. Im Anschluss erfolgt eine ausführliche Blutstillung. Die Ränder des Rippfelles werden vorsichtig vom Unterrand des Brustbeines abgeschoben und der Brustbeinspreizer eingebracht. Das Spreizen ermöglicht den Zugang zum Herzen.

Unter dem Sternum liegen beim Erwachsenen die Reste des Thymus, ein lymphatisches Organ, welches hauptsächlich in der frühen Kindheit  benötigt wird und im weiteren Verlauf des Lebens zu einem Fettkörper umgebaut wird. Dieser Fettkörper wird durchtrennt. Danach wird der Herzbeutel mit einem T-förmigen Schnitt eröffnet. Die seitlichen Ränder des Herzbeutels werden für die Dauer der Operation mittels Hochnähten oberhalb vom Brustbein fixiert und somit das Herz optimal für die folgende Operation exponiert.


Hemisternotomie

Manche offene Herzoperation kann über eine sogenannte Hemisternotmie durchgeführt werden. Dabei wird das Brustbein nicht über die gesamte Länge durchtrennt, sondern nur bis in den dritten oder vierten Zwischenrippenraum. Dieser Zugangsweg kann für Operationen an der Aorten-, Mitral- und Trikuspidalklappe, sowie für Eingriffe an der aufsteigenden Hauptschlagader gewählt werden. Die Entscheidung über den idealen Zugangsweg erfolgt für jeden Patienten individuell.


Verschluss des Brustkorbes

Nachdem die Operation abgeschlossen ist, wird das knöcherne Brustbein mit sogenannten Drahtcerlagen, welche durch und rund um das Brustbein gestochen werden, wieder in seiner ursprünglichen Position fixiert. Die Hauptaufgaben dieser Drähte ist die Repositionierung, sie sorgen damit für eine Schienung, damit das Brustbein wieder korrekt verwachsen kann. Daher ist die körperliche Schonung des Brustbeines nach der Operation für mindestens 12 Wochen von höchster Notwendigkeit, um eine Instabilität oder Auseinanderweichen der Brustbeinhälften zu vermeiden. Das Unterhautgewebe wird mit mehrschichtigen Nahtreihen wieder readaptiert und der finale Hautverschluss erfolgt in der Regel mittels sogenannten Hautklammern. 




Osteosynthese 

Sollte das Sternum dennoch nicht ausreichend wieder verheilen, besteht die Möglichkeit, dieses mittels Titanplatten zu versorgen. Die Entscheidung hierüber wird für jeden Patienten indivieduell getroffen.