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Herztransplantation

 

Herzinsuffizienz – Herztransplantation

 

Die Herztransplantation ist eine klinisch etablierte, sichere Methode zur Behandlung der terminalen Herzinsuffizienz, die so behandelten Patienten haben ausgezeichnete Langzeitergebnisse und weisen eine hohe Lebensqualität auf.

 

Seit der ersten Herztransplantation am 3.12.1967 in Kapstadt durch Christiaan Barnard - die in der Medizingeschichte einen Meilenstein darstellt - sind weltweit mehr als 130.000 Herzen transplantiert worden.

Auch an der Medizinischen Universität Innsbruck hat das Transplantationsprogramm lange Tradition, im Oktober 1983 wurde an der Innsbrucker Chirurgie durch Prof. Raimund Margreiter das erste Herz in Österreich transplantiert.

 

Indikation zur Herztransplantation:

Akute oder chronische Herzinsuffizienz (Herzschwäche) wird initial immer medikamentös behandelt, mehrere hochwirksame Medikamente ermöglichen häufig die Stabilisierung des Patienten. Gelingt dies nicht, kommen aufwändigere Verfahren zum Einsatz.

Notwendig wird die Herztransplantation, wenn eine irreversible Schädigung des Herzmuskels vorliegt, alle medikamentösen und chirurgischen Behandlungsoptionen ausgeschöpft sind und eine deutlich reduzierte Lebenserwartung des Patienten prognostiziert werden kann.

Nach entsprechend intensiver Abklärung durch den Kardiologen werden Patienten schließlich auf die Warteliste zur Herztransplantation genommen und bei Eurotransplant in Leiden (Niederlande) gelistet. Die Wartezeit ist unterschiedlich lang und abhängig von der Blutgruppe, der Größe und dem Gewicht des zur Transplantation gelisteten Organempfängers.

 

Ablauf einer Transplantation:

Eine Herztransplantation ist eine große organisatorische Herausforderung für jede Universitätsklinik. Da die Operation wegen der unvorhersehbaren Verfügbarkeit des Spenderorgans nicht planbar ist und immer akut organisiert werden muss, finden diese Eingriffe häufig nach dem Routineprogramm, in der Nacht und auch an Wochenenden statt.

Der potentielle Organempfänger muss ohne Zeitverlust in die Klinik einbestellt werden, der Organspender ist oft viele hundert Kilometer entfernt, Organentnahme und Transfer müssen organisiert werden. Da das explantierte Herz nur wenige Stunden außerhalb des Körpers überleben kann, muss zwischen Explantationsteam und Implantationsteam eine perfekte Kommunikation bestehen, um keine Zeit zu verlieren. Die explantierenden ChirurgInnen beurteilen zudem die Qualität des Spenderorganes. Bestehen Bedenken bezüglich der Organfunktion des Transplantates, kann bis zu diesem Zeitpunkt die Herztransplantation noch abgebrochen werden.

 

Nach der eigentlichen Organtransplantation wird der Patient auf der transplantationschirurgischen Intensivstation  therapiert, diese Phase dauert meist eine Woche. In dieser Zeit werden die Organempfänger maximal immunsupprimiert, um akute Abstoßungen zu verhindern. Da dann das Risiko einer Infektion am höchsten ist, müssen die die Patienten isoliert werden. Schließlich haben Transplantierte eine gegenüber „normalen Herzoperationen“ verlängerte Rehabilitation auf der Normalstation, ca. 3-4 Wochen nach der Herztransplantation können die Patienten in häusliche Pflege entlassen werden.

 

Nachbehandlungen und Kontrollen:

Im ersten Jahr nach der Herztransplantation sind engmaschige, regelmäßige Kontrollen an der Universitätsklinik für Herzchirurgie nötig. Gewebsentnahmen aus dem Herzen (Endomyocardbiopsien) müssen regelmäßig durchgeführt werden, um die ausreichende Immunsuppression zu dokumentieren, bzw. wenn möglich, die immunsuppressiven Medikamente zu reduzieren.

 

Ergebnisse:

Jährlich werden an der Universitätsklinik für Herzchirurgie zwischen 15-20 Herztransplantationen durchgeführt. Das Einjahresüberleben liegt bei 91%, 10 Jahre nach der Herztransplantation leben noch 70% der Transplantierten, die Leistungsfähigkeit nach einer Herztransplantation ist annähernd normal.

 

Während die operative Technik seit den Anfängen dieser Therapie weitgehend unverändert geblieben ist, hat sich in der medikamentösen Behandlung über die Jahre ein unglaublicher Wandel vollzogen.

War die Immunsuppression in den Anfängen der Transplantationschirurgie noch mit vielen Problemen und Nebenwirkungen behaftet, gibt es heute eine breite Palette an Medikamenten, die das Immunsystem des Patienten selektiv unterdrücken. Vor allem seit der Einführung von Cyclosporin A Anfang der achtziger Jahre kam es zu einer deutlichen Reduktion von Abstoßungen und zu einer wesentlichen Verbesserung der Langzeitergebnisse. Heute ist eine an den Patienten adaptierte, individuelle, relativ nebenwirkungsarme Immunsuppression möglich geworden.

 

 

Kontakt:

a. Univ. Prof. Dr. Herwig Antretter         Tel. 0512-504-80760

OA Dr. Daniel Höfer                                 Tel. 0512-504-80780

in Dr. Julia Dumfarth                           Tel. 0512-504-82500

 

Transplantationskoordination:

Tel.      0043-512-504-22603

FAX:   0043-512-504-22605