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Lungengefäßerkrankungen - Lungentransplantation

 

Lungengefäßerkrankungen:

Neben den angeborenen kommen auch erworbene Lungengefäßerkrankungen, wie akute Pulmonalembolie oder chronisch thromboembolische pulmonale Hypertension für eine herzchirurgische Behandlung in Frage. Durch Anwendung der Herz-Lungenmaschine und des extrakorporalen Kreislaufs kann vorübergehend auf die Funktion der Lunge verzichtet werden und durch Operation in den blutleeren Lungengefäßen eine Verbesserung der Lungendurchblutung und damit eine dauerhafte Verbesserung der Herz- und Lungenfunktion erreicht werden.

 

Lungenfibrose und Mucoviscidose (Cystische Fibrose) sowie weniger häufige Endstadien anderer Lungenerkrankungen werden bei geeigneten Patienten durch Transplantation eines oder beider Lungenflügel oder auch von Herz und Lunge kombiniert behandelt.

 

In engster Zusammenarbeit mit der Pneumologischen Abteilung im Krankenhaus Natters stellt das Lungentransplantationszentrum Innsbruck eines von zwei Zentren in Österreich dar in denen Patienten aus Österreich aber auch aus dem Ausland transplantiert werden können. Bisher wurden rund 170 Lungentransplantationen durchgeführt, die Ergebnisse sind sehr gut und entsprechen denen anderer führender internationaler Lungentransplantationszentren.

 

 

Patienten:

 

Für eine Lungentransplantation in Frage kommen Patienten bei denen keine schweren Zusatzerkrankungen festgestellt wurden und welche meistens nicht älter als 65 Jahre sind. Patienten mit Tumorerkrankungen, z.B. Lungenkrebs kommen für eine Transplantation nicht in Frage, da durch die erforderliche Unterdrückung der Abwehr der Krankheitsprozess mit großer Wahrscheinlichkeit noch beschleunigt würde. Patienten, die nicht für eine Transplantation gelistet werden, haben in der Regel ein zu großes Risiko, so dass durch die Transplantation die Prognose noch verschlechtert, statt verbessert würde. Nach sorgfältiger Abklärung und Vorbereitung werden die Patienten für die Transplantation gelistet. Ab diesem Zeitpunkt muss jederzeit mit der Einberufung zur Transplantation gerechnet werden.

 

 

 

 

 

 

Technik der Lungentransplantation:

 

Über eine kleine Thorakotomie wird der kranke Lungenflügel entfernt und die

Spenderlunge mit dem Hauptbronchus, der Lungenarterie und dem linken Herzvorhof des Empfängers anastomosiert (verbunden).

 

Die Transplantation kann einseitig (single lung transplantation) oder beidseitig (bilateral lung transplantation) durchgeführt werden.

In seltenen Fällen erfolgt die Transplantation über einen großen queren Schnitt über den Brustkorb mit Durchtrennung des Brustbeins (Clamshell Incision) durchgeführt. Wenn die Lungen- oder Herzleistung während der Transplantation nicht ausreichen, kann deren Funktion durch Verwendung einer Herzlungenmaschine unterstützt werden.

 

Postoperative Therapie:

 

Nach der Transplantation können die meisten Patienten bereits innerhalb eines Tages vom Respirator entwöhnt werden und wieder selbständig atmen. Regelmäßige Bronchoskopien werden durchgeführt um den Schleim in der ersten Zeit nach der Transplantation abzusaugen und den Heilungsverlauf an den Bronchus-Anastomosen zu überwachen. Bei Verdacht auf Abstoßung können dabei auch kleine Gewebeproben aus der Lunge entnommen und mikroskopisch untersucht werden.

 

Immunsuppression:

 

Zur Verhinderung der Abstoßung werden meist 3-4 verschiedene Medikamente verordnet, die nach genauer Vorschrift und abhängig von regelmäßigen Blutuntersuchungen, einzunehmen sind. Zusätzlich werden Medikamente verschrieben um eine Infektion durch die verminderte Immunabwehr zu verhindern oder zu behandeln.

 

Prognose:


Im eigenen Patientengut beträgt die Überlebensrate nach beidseitiger Lungentransplantation wegen COPD (Emphysem) nach 1 Jahr 87% und nach 5 Jahren 76%.